Urs Faes

1947 geboren in Aarau/CH, Kindheit und Schulen im Suhrental (AG). Gymnasium des ehemaligen Klosters Wettingen. Studium der Geschichte, Germanistik, Philosophie und Ethnologie. Längere Auslandaufenthalte in Irland, Nord- und Südamerika. Zwei Gedichtbände, 1975 und 1979. 1979-87 Arbeit als Journalist für Radio und verschiedene Zeitungen. 1982-87 freier Mitarbeiter beim Kleintheater ‘Claque’ (Baden). Ab 1996 Wochenendreportagen für die ‘Neue Zürcher Zeitung’. Seither freier Schriftsteller. 2008 Aufenthalte in Lettland und Bulgarien. Lebt in Zürich und San Feliciano, Umbrien, schreibt vor allem Romane (Auswahl, alle bei Suhrkamp):

Trilogie: Sommerwende. Roman, 1989. Alphabet des Abschieds. Roman, 1991. Augenblicke im Paradies. Roman, 1994. Ombra. Roman, 1997. Und Ruth. Roman, 2001. Als hätte die Stille Türen. Roman, 2005; auch als Hörbuch, 2006. Liebesarchiv. Roman, 2007. Paarbildung. Roman, 2010.

Sie müßte die Ohren schließen, um die Wörter nicht zu hören, Wachs in die Ohren träufeln, in den Wörterkanal, der quillt, Anamnesen und Diagnosen, Therapien und Planungen. Alphabet der Krankheit, sie kennt es, vom Hören, vom Lesen, es geht sie an.

Das Licht blendet sie weiter; sie steht zögernd am Bahnsteig. Du bist eine andere als die, die am Morgen da angekommen ist, auf dem gleichen Bahnsteig, noch hoffend; einige Stunden später nur noch verängstigt. Sie sitzt im Zug an diesem frühen Nachmittag, diese Helligkeit draußen, das Flimmern wieder, ganz nah, die Farben, schillernd, streifig, bis hin zum Schwarz, und etwas trägt sie fort, hinweg über diese schneebedeckte Ebene, die am Horizont sich verliert, all das scheint wie immer und ist doch verändert durch diese Schaubilder, diese Worte und Begriffe, die sagen, daß sie krank ist.

(Paarbildung)

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