Lisa Spalt


1970 in Hohenems geboren, lebt seit 1989 in Wien. Studium der Deutschen Philologie und Romanistik. Arbeiten zum Handeln in Sprache und Bildern. Zusammenarbeiten mit Bildenden Künstlern, zuletzt mit Georg Bernsteiner am Künstlerbuch "Hollis&Holly", vor allem aber mit MusikerInnen, z. B. mit dem Kammerensemble Neue Musik Berlin, oder mit dem Komponisten Clemens Gadenstätter. Derzeit Arbeit an der Minimaloper "ES" für das norwegische Ensemble "Asamisimasa". Organisation von medienübergreifenden Veranstaltungen (Künste, Wissenschaften, Alltagswissen). Veröffentlichungen in Anthologien, z. B. kein herz ungeteil t. 99 Haiku von Frauen. Weissbook Verlag; in Literaturzeitschriften, z.B. Edit, Idiome.

Bücher (Auswahl): Tag Day, Schreibspiel . Gemeinsam mit Clemens Gadenstätter. edition gegensätze 2000. Rastern. Makros. das fröhliche wohnzimmer edition 2001. saschaident . das fröhliche wohnzimmer edition 2003. de chamäleon. Herbstpresse 2005. Grimms. Ritter 2007. Blüten. Ein Gebrauchsgegenstand. Czernin Verlag 2010.


Und da ging die Stiefmutter, indem sie alterte, in eine einsame Kammer, wo sie einen wunderbar künstlichen Apfel produzierte, und das kostete sie wieder ein Lebensjahr, währenddessen sie sehr langsam sprach: die schönheit schlägt das alter tot mit der verlaufenden zeit. / die schönheit der puppe wohnt nur vorübergehend in der frau. / die schönheit handelt nicht. / in der schönheit das leben sich suspendiert. / wer die schönheit besitzt, in dem die schönheit vergeht. / schönheit ist, was jemand begehrt. / wer aber die schönheit genießt, dessen begehren verfließt. / schönheit ist, was helenas apfel kriegt. Und so vergings. Und da war der Apfel fertig und äußerlich wunderbar, aber innen war etwas faul daran: Igitt, dieses Gift der Sterblichkeit!


(Winterweiß , aus: Grimms )

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