Plakat

wo bleibb da
hummoooa
wo bleibb da
hummmoooooa
wo bleibb darrr
hummmmmoooooooooa
darrr kööönich vonn
hummmmmmmmoooooooooooooooooa
rrrrr

Ernst Jandls Sprechgedichte sind ein vortreffliches Beispiel für Humor, Sprach- und Wortwitz, zudem zeitlos und sehr aktuell. Wer stellt sich die obige Frage nicht heutzutage? Besonders eindrucksvoll sind sie als Tondokumente, vom Autor selbst gelesen. Keine ungetrübte Heiterkeit kommt darin zum Ausdruck, sondern ein grotesker, mit Spitzen gespickter Humor.
Die Skala an Facetten und Nuancen von Humor ist breit gestreut von fein, derb, grell, grimmig, grob über grotesk, sarkastisch, skurril, schwarz ... als letzte und oft rettend der Galgenhumor. Aus dem formenreichen Repertoire des Humors ließe sich eine lange Textlitanei bilden (vgl. dazu Bodo Hell), namentlich Clownerie, Fatrasie (absurde Poesie des Mittelalters), Nonsenspoesie, Ironie, Parodie, Komik, Situationskomik, Tragikomik, Comic, Satire, Sarkasmus, Witz, Aberwitz, Wahnwitz, der spezielle Humor jüdischer Witze.
Kennen Sie den zum Beispiel?
Ein Kommunist, ein Faschist und ein Jude sitzen in einem Café, und Gott verspricht ihnen, daß er jedem einen Wunsch erfüllt. Der Kommunist sagt: Ich möchte, daß du den Faschismus vernichtest. Der Faschist sagt: Ich möchte, daß du den Kommunismus vernichtest. Dann fragt der Jude Gott, ob er die Wünsche wirklich erfüllt, und Gott sagt: natürlich, oder hat Gott je gelogen? In dem Fall, sagt der Jude, hätte ich gern ein Glas Tee mit Zitrone und zwei Butterplätzchen.
(S. Bloom)

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