KONZENTRATE, KONZENTRATE


„Das Wichtigste – kurz – kompakt – topaktuell.“ Mit diesem Slogan wirbt eine österreichische Zeitung um Leserinnen und Leser und garantiert seriöse Information in Reinform.

An die diversen Werbesprüche und Schlagzeilen der Medien haben wir uns längst gewöhnt, ebenso an die Kurzformen und Kürzestformeln, Zeichen und Codes, wenn wir miteinander kommunizieren. Sie beeinflussen, bestimmen teilweise unseren Alltag. Meistens handelt es sich dabei eher um verkürzte Botschaften als um konzentrierte Zusammenfassungen.

Konzentrate im wahrsten Sinn des Wortes sind Aphorismen, Notizen, Stenogramme, Lyrik, Prosa und andere komprimierte Texte, die ihren Blickpunkt auf die Kerngehäuse richten, auf Eine Innenansicht des Wesentlichen (W. Sayer).

Es mag überraschen, dass Reduktion als poetisches Programm in besonderem Maße zum spielerisch-künstlerischen Umgang mit dem Beobachtungsgegenstand inspiriert. Spielarten wie die vielfältige Variation eines Themas, formale und sprachliche Experimente, die Anwendung optischer und phonetischer Gestaltungsmittel machen Denk- und Sprachmuster sichtbar, erzielen Verfremdungseffekte, wecken die Aufmerksamkeit. Entstanden aus genauen Beobachtungen der Umwelt, unscheinbarer Alltäglichkeiten, von Erlebtem, Erfahrenem und Erdachtem und zu verdichteten, gleichzeitig offenen Textgeweben gewirkt sind diese literarischen Konzentrate, die beim Lesen erst vervollständigt werden müssen. Das erfordert ein Innehalten. – Dann versetzt uns die Lektüre in Staunen darüber, dass wesentliche Einsichten über uns selbst und die Welt in einen Satz, einen Moment, in ein winziges Detail gebannt werden können.


Gisela Holzner (Organisatorin)

 

Die Gespräche finden im Ensembleproberaum des TLT statt, Freitag, 28.5. und Samstag, 29.5., jeweils von 10.00–12.00 und von 15.00–17.00 Uhr (direkt erreichbar mit dem Lift, Eingang Sowi-Durchgang neben dem Abo-Büro). Einlass jederzeit und immer willkommen!


Die Lesungen im ORF Tirol kulturhaus am Donnerstag, 27.5. und Samstag, 29.5., beginnen jeweils um 20.15 Uhr.


Eintritt frei


Die Innsbrucker Wochenendgespräche werden gefördert durch die Kulturabteilungen von Stadt Innsbruck und Land Tirol, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur sowie Hypo Tirol Bank; in Zusammenarbeit mit dem ORF Tirol und dem Tiroler Landestheater.

>> Innsbrucker Literaturkalender

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