Portrait Michael Hampe
Photo: Annette Pohnert

Michael Hampe


1961 in Hannover geboren, studierte Philosophie, Literaturwissenschaft, Psychologie und Biologie in Heidelberg und Cambridge. Nach Professuren in Dublin, Kassel und Bamberg lehrt er seit 2003 als Professor für Philosophie an der ETH Zürich und ist Mitglied am dortigen Zentrum Geschichte des Wissens (ZGW). Bei Hanser zuletzt erschienen: Das vollkommene Leben. Vier Meditationen über das Glück (2009), Tunguska oder Das Ende der Natur (2011). Bei Suhrkamp: Eine kleine Geschichte des Naturgesetzbegriffs (2007), Die Lehren der Philosophie. Eine Kritik (2014).


Denn wenn wir von der Natur einer Sache reden, so meinen wir ja das, was sie eigentlich in ihrem Innersten ist. Und all das, was wir als unsere Welt erfahren, wenn wir einmal von unseren Phantasien und Gefühlen absehen, ist Mathematik. Nur sofern die Natur Mathematik ist, bietet sie uns Orientierung. Was für Orientierungen bietet denn schon die Menschenwelt …? Keine! … Das Leben ist eine Dauerkatastrophe, ergänzt durch anorganische Katastrophen wie Erdbeben, Vulkanausbrüche, Überschwemmungen und Meteoriteneinschläge. Hier können Sie sich letztlich an nichts halten. Die Arten kommen und gehen, die Kontinente verschieben sich, das Klima wandelt sich entsprechend. Die Sonnen erlöschen und mit ihnen das Leben auf den sie umkreisenden Planeten. Doch die Zahlen, die bleiben!


Aus: Tunguska, Hanser, 2011


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